D-DAY – Kirch-Gönser Peter Braasch erinnert an Feiern zum 50. Jahrestag der Landung der Alliierten
Derzeit finden Gedenkfeiern aus Anlass des 75. Jahrestages der Landung allierter Soldaten in Nordfrankreich, in der Normandie, statt. Erinnert wird an die 156 000 Soldaten, die am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day, dort landeten und zum Sturm auf das Hitlerreich antraten.
Auch in 1994, zur 50. Wiederkehr des D-Days, fanden in der Normandie Gedenkfeierlichkeiten statt, die von einer Gruppe heimischer Bürger auf Einladung eines ehemaligen Kommandeurs der Kirch-Gönser Ayers-Kaserne besucht wurden. Darunter waren auch der Kirch-Gönser Peter Braasch und der inzwischen verstorbene Rudolf Karl aus Münzenberg. Karl war am D-Day als Feldwebel der deutschen Wehrmacht Kommandant eines der Bunker auf der Steilküste am Point du Hoc im Invasionsbereich Omaha Beach, wo die amerikanischen Truppen landeten. Die angreifenden Soldaten, darunter auch speziell zur Erstürmung der Steilklippe des Point du Hoc ausgebildete Ranger-Einheiten mussten einen hohen Blutzoll entrichten. Karl erzählte damals Braasch voller Wehmut von den über 200 Rangern, die allein vor seinem Bunker im Feuerhagel der Maschinengewehre gefallen sind.
Die Hauptgedenkfeier fand 1994 auf dem Point du Hoc in Anwesenheit von US-Präsident Bill Clinton statt. Nach den Feierlichkeiten gingen Braasch und Karl zum dortigen Denkmal, vor dem sich eine Nachfolgekompanie des Ranger-Batallions von 1944 aufgestellt hatte.
Direkt am Denkmal standen der damalige kommandierende Vier-Sterne General Downing, auf dem Foto links neben Rudolf Karl und rechts der pensionierte Drei-Sterne-General Scott. Dieser erzählte Karl und Braasch, dass er als junger Leutnant bei der Erstürmung des Point du Hoc mit dabei gewesen sei. Braasch stellte Karl den beiden Generälen vor und berichtete über dessen Einsatz am D-Day. Da gab es ein herzliches Händeschütteln und Schulterklopfen, wie Braasch berichtet.
Bei den sonst so hartgesottenen Rangersoldaten sei kein Auge trocken geblieben. Die gleiche Erfahrung hätten sie beide auch bei anderen anwesenden Veteranen der Invasion 1944 aus verschiedenen Ländern gemacht.
Quelle: Butzbacher Zeitung vom 6. Juni 2019