Event im Museum Butzbach wirft einen Blick auf die Moden der Jahrhunderte
Da staunten die Zuschauer nicht schlecht, als am Ende der Veranstaltung „Kleider machen Leute“ ein gutes Dutzend Mitglieder der Kirch-Gönser Trachtengruppe in ihren schönsten Original-Trachten zum Ungarischen Tanz Nummer 5 von Johannes Brahms auftraten. Darunter waren vier Stück wie die Hochzeitstracht von Ilse Schepp, die sie von der Großmutter ihres Mannes erbte und bis heute noch in ihrem Originalzustand erhalten ist. Die Tracht wurde extra zu ihrer Hochzeit angefertigt. Zur damaligen Zeit mussten sich die Bräute während der Hochzeitszeremonie mehrmals umziehen – diese Tracht wurde zur Kirche getragen. Eingeleitet hatte die Veranstaltung Christiane Borchers-Fanslau mit einem Rückblick zur Entstehung von Mode überhaupt. Vom eiszeitlichen Fellschuh, wie er vor rund 15000 Jahren getragen wurde und Teil der Miniaturschuhsammlung des Butzbacher Museums ist, bis zum aktuellen T-Shirt-Look von Satya Nadla, Vorstandsvorsitzender von Microsoft. Seltene Einblicke bot der Beitrag von Jan Lammers, HR Business Partner bei Hessnatur. Seit der Gründung der Modemarke 1976 habe sie sich der Nachhaltigkeit verschrieben und der Zeit voraus. Immerhin sei die Bekleidungsindustrie für rund 10 Prozent der jährlichen Treibhausgase verantwortlich. Verkehr einschließlich der Containerschifffahrt würden bei rund 7 Prozent liegen. Die Veranstaltung in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Merle wurde initiiert vom Butzbacher Innenstadtmanagement und gefördert vom Förderprogramm des Landes Hessen „Lebendige Zentren“. Die Vortragsveranstaltung zum Freiheitsgedanken der Mode verband die Historie mit der Gegenwart. Mit der Fotoausstellung wurde der Marktplatz Aktionsfläche. Sie machte neugierig auf Wissensinhalte und Exponate und war Impulsgeber für das Museum und den öffentlichen Stadtraum in der Innenstadt. Butzbach findet sich im Förderprogramm des Landes Hessen „Lebendige Zentren“.
Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 6. Mai 2024

