Internationaler Musikwettstreit in Gießen
Zu einem internationalen Musikwettstreit hatten sich am Sonntag nahezu 50 Spielmanns-, Fanfaren- und Musikzüge aus dem In- und Ausland in der Universitätsstadt eingefunden. Die Ausrichtung oblag dem Gießener „Hansa-Musikverein“, der sein zehnjähriges Bestehen feierte. Mit einem Platzkonzert am Berliner Platz, an der Spielmannszüge aus Amsterdam teilnahmen, begannen die Festlichkeiten. Am Sonntagvormittag gaben sich die Züge im Festzelt zum Bühnenspiel ein Stelldichein. Nachmittags erlebte man auf dem Brandplatz das Straßenspiel der einzelnen Züge, die in verschiedenen Klassen um die Lorbeeren rangen. Unter den vier Preisrichtern, die vor allen auf Haltung, Dynamik, Tempo, Schwierigkeit und musische Aufführung achteten, befand sich der Bundesbeauftragte für das Spielmannswesen im Deutschen Volksmusikerbund, Friedrich Deisenroth. Als bester Zug erwies sich das Fanfarenkorps Großen-Linden, das mit 119,5 von 120 möglichen Punkten die Tageshöchstpreis und mit 60 Punkten den Straßenpreis erringen konnte. Der Stabführer erhielt den ersten Preis. In der Fanfarenzug-Klasse B errang der Spielmanns- und Fanfarenzug Kirch-Göns im Bühnenspiel, Straßenspiel und in der Gesamtwertung den ersten Preis. Ebenfalls der erste Preis würde dem Stabführer zuerkannt. Der Schülerfanfarenzug Eberstadt errang in der Gesamtwertung den ersten Preis. In der Musikzugklasse kam der Musikverein Lollar auf den ersten und Eberstadt auf den zweiten Platz. Das Fanfarencorps Großen-Linden siegte in der Modernen Fanfaren-Sonderklasse mit Ventilen von Rittergilde Mainz. In der Modernen Sonderklasse ohne Ventile belegten das Fanfarencorps Muschenheim den ersten und Höchst den zweiten Platz. In der Fanfaren-Sonderklasse siegte Holzheim vor Dernbach; in der Klasse A Salz vor Schwanheim und in der Klasse B Kirch-Göns vor Berstadt. In der Schülerklasse kam Amsterdam auf den zweiten Platz, während in der Gemischten Klasse A.S.D. Risoluto Amsterdam vor dem Musikzug Eberstadt siegte.
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung vom 23. April 1969
