Innenminister Volker Bouffier als Ehrengast/Bürgermeister hofft auf überregionale Wirkung
Die Vereine der beiden Stadtteile Kirch-Göns und Pohl-Göns legten sich mächtig ins Zeug, um der Einweihung der neuen Mehrzweckhalle am Donnerstagabend einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Den mehr als dreihundert Besucher, darunter zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, wie dem hessischen Innenminister Volker Bouffier, dem CDU-Frakrtionschef im hessichen Landtag, Norbert Kartmann, Bürgermeister Oswin Veith und dem neugewählten Stadtverordnetenvorsteher Karl Heinz Schmidt, wurde ein mehr als zweistündiges abwechslungsreiches Programm aus Sport und Musik geboten.
So erfreute etwa die Tanzgruppe des Heimat- und Backhausverein Kirch-Göns das Publikum in Hüttenberger Tracht unter anderem mit der Stern-Polka. Vereinsvorsitzender Günter Weber gab Mundartliches zum Besten „Verstehen Sie mich“? wandte er sich von der Bühne herab an den hessichen Innenminister. Ehrengast Bouffier versicherte dann auch zu Beginn seiner Rede, sein Wahlkreis beginnen ganz in der Nähe, sprechen könne er den Dialekt zwar nicht, aber er verstehe alles. Im übrigen sei dies ein besonderer Tag, nicht nur weil die Halle so schön sein, sondern weil der Vorlauf zu dieser Halle so gewaltig gewesen sei, immerhin habe es fast dreißig Jahre bis zur Einweihung gedauert.
Das Bauwerk sei eine wunderbare Gelegenheit für alle Butzbacher zusammenzukommen, Sport zu treiben und Gemeinschaft zu erleben, meinte der Minister. Butzbach habe eine große Tradition als Sportstadt, hob Bouffier hervor und erinnerte an den Beginn der Turnbewegung in Hessen durch Weidig 1814 und die Gründer des Hessischen Turnverbandes im Butzbacher Rathaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Schließlich seien Butzbacher Sportschützen bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona erfolgreich gewesen. Bouffier fuhr fort, jede Mark, die man in die Förderung der Vereine investiere, sei gut angelegt. Zentrale Aufgabe der Verantwortlichen sei es zu überlegen, wo kann man etwas tun, um Menschen zusammenzubringen. Man müsse froh und dankbar für ein reges Vereinsleben sein. Die Verantwortlichen müssten sich fragen, wie schlägt man die Brücke zwischen Breitensport und Leistungssport. Das, was man im Fernsehen heute sehe, habe mit der realen Sportwelt nichts zu tun. Was dort als Sport präsentiert werde, habe auch mit der Welt der Vereine nichts zu tun. Beifall erntete der Minister als er den Alltag in einem durchschnittlichen Verein skizzierte: das oft eher mäßige Interesse der Mitglieder an Jahreshauptversammlungen, die Last der Vereinsarbeit, die immer die gleichen Treffe, oder die immer wieder gestellte Frage, wer etwa die E-Jugend am Wochenende zu den Spielen fahre.
Ein lebendiges Vereinsleben sei gesellschaftlich notwendig, so Bouffier. Doch man können niemanden überzeugen aktiv am Vereinsleben teilzunehmen, wenn mann immer nur jammere, wie groß die Belastung sei. Vielmehr müsse man öfter die positiven Seiten des Vereinslebens, wie etwa das Gemeinschaftsgefühl herauszustellen. Eine Halle, wie diese müsse mit Leben erfüllt werden, sagte der Minister. Sie müsse Ausdruck bürgerlichen Gemeinsinns sein. Es gehe nicht nur um Sport, sondern audch um Gemeinschaft.
Was Land, Kreis und Gemeinden tun können, dass werden sie laut Bouffiert tun. Wichtig sei es, dass die Verantwortlichen auc hdann, wenn die erste Begeisterung über die neue Halle vergangen sei, sagen könnten, da ist eine gute Sache. Abschließend meinte Bouffiert, bei einer solchen feierlichen Einweihung stelle sich für den Gastredner die Frage, was könne man außer dem Scheck über fünf Millionen Mark mitgringen. Ein Teller an der Hallenwand, davon habe nicht unbedingt jeder etwas, gab der Minister zu dedenken. Dass die Vereine, die Verantwortung hätten, die Halle mit Leben zu erfüllen, sei es nur folgerichtig, den Vereinsgemeinschaften der beiden Stadtteile jeweils 1.000 Mark zu übergeben.
„Was in Butzbach ewig dauert, hat bei beherztem Zugreifen doch Asusicht auf Erfolg“, brachte Bürgermeister Oswin Veith in seiner Ansprache die Entstehungsgeschichte der Halle auf den Punkt. Diejenigen, die immer wieder versuchten San ins Getriebe zu streuen und Gerüchte verbreiteten, die Halle werde nicht rechthzeitig zum Feuerwehrjubiläum fertig, würden heute eines Besseren belehrt; so Veith. Die Halle biete beste Voraussetzungen für Veranstaltung auch überregionaler Art. Die Halle solle dienende Funktionen gegenüber allen Bürgern entfalten. Es sei die modernste von drei Großsporthallen und weiteren fünf Kleinsport- und Mehrzweckhallen in Butzbach. Vor Begeisterung über das Erreichte verlor der Bürgermeister ein wenig den Maßstab. Mit dieser Halle positioniere sich Butzbach in globaler Ausrichtung innerhalb des europäischen Ballungsraumes, der Großregion Rhein-Main. Durch die unmittelbare Lage an der Nahtstelle zur Region Mittelhessen sei diese Halle für Butzbach Beitrag und Chance zugleich um überörtliche Bedeutung zu erreichen. Veith danke den Vereinen der beiden Stadtteile für ihre finanzielle Unterstützung bei der Anscahffung einer transportablen Tribüne, Veith versicherte, sie sei fest für die Halle bestimmt und diene nicht zum ständigen Transport und Austauch in andere Stadtteile. Veith zeigte sich zuversichtlich, dass durch die Halle die beiden Stadtteile noch enger zusammenfinden. Zum Abschluss bedankte sich Veith bei allen, die Namensvorschläge für die neue Halle eingereicht hatten. Die Stimmenauszählung habe ergeben, dass der alte Name Mehrzweckhalle Kirch-Göns/Pohl-Göns auch der neue bleibe.
Der für die Halle verantwortliche Architekt Klaus Merkel sagete, dass die Halle sowohl für kulturelle Zwecke als auch für Sportveranstaltungen angenommen werde. Beifall erntete er mit der Ankündigung, er wolle die Jugendarbeit der Pohl-Gönser und Kirch-Gönser Vereine langfristig unterstützen.
Ein Höhepunkt des Programms war die Darbietung der Trampolingruppe der Mittelpunktschule Oberer Hüttenberg. Die Mädchen und Jungen boten akrobatisch-zirzensische Einlagen im Stil des 19. Jahrhunderts. Aber auch die anderen, das Spielleuteorchester der Freiwilligen Feuerwehr Pohl-Göns, die Tanzgruppe des Heimat- und Backhausverein 1862 Kirch-Göns, die Jugendaerobicgruppe des TV Pohl-Göns, der Gesangverein Liederkranz Pohl-Göns sowie die Stepaerobic Gruppe des TV Pohl-Göns und der Musizug der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns sorgten für einen kurzweiligen Abend.
Die neue Halle in Zahlen
Die Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns, laut Bürgermeister Oswin Veith das derzeit größte kommunale Bauvorhaben des Wetteraukreises, kostete etwa 6,4 Millionen Mark. Nach Angaben des Architekten Klaus Merkel wurden 17.000 Kubikmeter Raum umbaut, was etwa zwanzig Einfamilienhäusern entspricht. Die Halle hat ein internationales Spielfeld von 20 mal 40 Metern für Verbandsspiele. Im 1. Stock befindet scih ein Vereinsraum mit 119 Quadratmetern Grundfläche und 31 Quadratmetern Lagerraum. Auf der Tribüne finden bis zu 400 Besucher Platz. Bei Mehrzwecknutzung bietet die Halle bis zu 500 Sitzplätze.
Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 28. April 2001





Die Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns, laut Bürgermeister Oswin Veith das derzeit größte kommunale Bauvorhaben des Wetteraukreises, kostete etwa 6,4 Millionen Mark. Nach Angaben des Architekten Klaus Merkel wurden 17.000 Kubikmeter Raum umbaut, was etwa zwanzig Einfamilienhäusern entspricht. Die Halle hat ein internationales Spielfeld von 20 mal 40 Metern für Verbandsspiele. Im 1. Stock befindet scih ein Vereinsraum mit 119 Quadratmetern Grundfläche und 31 Quadratmetern Lagerraum. Auf der Tribüne finden bis zu 400 Besucher Platz. Bei Mehrzwecknutzung bietet die Halle bis zu 500 Sitzplätze.