Bereits nach Eingang der ersten Zahlen war dieses Verhältnis der Stimmenanteile vorhanden, dass sich dann bis 21.52 Uhr zum vorläufigen amtlichen Endergebnis bestätigte. Merle und Euler hatten sich bereits vorab im Bürgerhaus getroffen.
Als Merle die Treppe vom Gruppenraum ins Foyer hinunterging, kam Applaus auf. Nachdem er die erste Gratulation von seinem Enkel entgegengenommen hatte, nahm er seine Frau Heide lange in den Arm. Nachdem einige Parteifreunde gratuliert hatten, kam Euler dann zum offiziellen Händedruck hinzu und gratulierte dem Wahlsieger.
Merle war die Anspannung der vergangenen Tage anzumerken, die er auch einräumte. „Es war ein schwieriger Wahlkampf, drei gegen einen“, sagte er mit Blick auf die Unterstützung von UWG und FDP für Euler, „im wahrsten Sinne ein Kampf“.
Er bedankte sich bei allen, die ihn zum dritten Mal gewählt haben und allen Unterstützern, „meine Partei hat an mich geglaubt“. Er habe Kurs gehalten und sich nicht provozieren lassen. „Ich habe den Wahlkampf nicht gegen etwas, sondern für meine Positionen geführt.“ Es sei richtig gewesen, auf unsachliche Angriffe sachbezogen zu reagieren. Er wolle den Menschen ein Angebot machen, er habe ein umfangreiches Programm.
Nun gelte es, nach vorn zu schauen, so Merle, der die Kommunalwahl in zwei Jahren nannte. Dafür müsse sich die SPD positionieren und die Menschen ansprechen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Die Gremien der SPD würden nun schauen, wie es weiter geht in der Stadtpolitik. Butzbach habe große Ziele und stehe vor großen Herausforderungen.
Er wolle allen Fraktionen im Stadtparlament das Angebot machen, mitzuarbeiten, einen Arbeitsstil entwickeln, in dem sich die Fraktionen wiederfinden. „Ich lade zur Zusammenarbeit auch die ein, die gegen mich Wahlkampf gemacht haben.“ So verstehe er das Amt des Bürgermeisters. Und beim Punkt, Respekt vor der Meinung des anderen zu zeigen, „stehen wir alle in der Verantwortung“.
Aus dem Wahlkampf nehme er mit, dass der Dialog mit den Menschen in der Stadt noch viel stärker geführt werden müsse. Im Gespräch mit den Einwohnern vor Ort ergäben sich trotz unterschiedlicher Standpunkte Möglichkeiten, dass sie sich einbringen.
Euler sagte, er sei zufrieden mit dem Abschneiden, gerade auch angesichts der früheren CDU-Bürgermeisterwahlkämpfe anderer Bewerber wie vor sechs Jahren Benjamin Seliger gegen Kandidat Merle. „Ich hatte mir innerlich das Ziel 35 Prozent gesetzt“, sagte Euler. Zur politischen Lage erklärte er, der Weg, der begonnen worden sei, werde weiter beschritten, also die Abgrenzung zu früheren Koalitions- und aktuellen Kooperationszeiten. In zwei Jahren werde die Kommunalwahl ein erstes „Zwischenspiel“ sein, in sechs Jahren wolle er wieder als Bürgermeisterkandidat antreten, dann sei er 38 Jahre alt. Ein Argument gegen seine Wahl, dass er mehrfach gehört habe, sei gewesen, dass er erst 32 Jahre alt sei.
„Es werden nicht die einfachsten sechs Jahre seiner Amtszeit“, kündigte Euler mit Blick auf den Wahlsieger Merle an. Die CDU-Fraktion werde sich in dieser Woche zusammensetzen und beraten, wie es in Sachen Kooperation weitergeht, kündigte Euler an. Es habe aus den Reihen der Kooperation „einige Tiefschläge“ gegeben – wenn auch nicht von Merle.
Ein „Katalog der Missstände“ in der Stadt sei von der CDU aufgestellt worden. „Das werden wir dem Bürgermeister knallhart aufs Brot schmieren.“ Euler sagte, dass er erwartet habe, mehr „Bewegung“ zu erreichen. Von dem Thema Windkraft habe er sich „mehr Schwung“ für seine Kandidatur und ein besseres Ergebnis erwartet.
Gerade das Abschneiden in Pohl-Göns sei enttäuschend, weil dort Merle in jüngster Zeit gegen die Vereine agiert habe. Angesichts des Landesergebnisses hob Euler hervor, dass alle Parteien im Stadtparlament dafür kämpfen müssten, die AfD herauszuhalten. „Wir brauchen sie hier nicht.“
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung vom 29. Oktober 2018

Gerade das Abschneiden in Pohl-Göns sei enttäuschend, weil dort Merle in jüngster Zeit gegen die Vereine agiert habe. Angesichts des Landesergebnisses hob Euler hervor, dass alle Parteien im Stadtparlament dafür kämpfen müssten, die AfD herauszuhalten. „Wir brauchen sie hier nicht.“
Ein „Katalog der Missstände“ in der Stadt sei von der CDU aufgestellt worden. „Das werden wir dem Bürgermeister knallhart aufs Brot schmieren.“ Euler sagte, dass er erwartet habe, mehr „Bewegung“ zu erreichen. Von dem Thema Windkraft habe er sich „mehr Schwung“ für seine Kandidatur und ein besseres Ergebnis erwartet.