(Mz.) Großes Publikumsinteresse fand im Juni 2000 die offizielle Vorstellung der Kirch-Gönser Dorfchronik. In der Gaststätte Maiwald war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Autoren (Gertrude Sang, Jürgen Rühl, Werner Rühl, Anita Röhrig, Werner Reusch, Dieter Pfeiffer und Dr. Dieter Wolf ) das Buch präsentierten. Die Dorfchronik wurde aus Anlass der Kirch-Gönser 850-Jahrfeier vom Chronikausschuss, im Auftrag der Interessengemeinschaft Kirch-Gönser Vereine, herausgegeben. 280 Seiten, 17 Kapiteln mit rund 400 Fotos aus 120 Jahren sowie mehrere Zeichnungen enthält dieses Buch. Die Dokumentation wurde zum damaligen Zeitpunkt für 49,- DM verkauft. Man bedankte sich beim Zustandekommen der Chronik bei den beteiligten Firmen für ihre Unterstützung. Das war zum einen das Satzstudio „Die Feder“ in Wetzlar-Nauborn und zum anderen das „Druckhaus Gratzfeld“ in Butzbach. Das Griedeler Ehepaar Gail und Wilfried Schunk berichteten über den derzeitigen Stand der frühgeschichtlichen Forschungen in Kirch-Göns und Gemarkung. Der 1928 geborene Werner Rühl trug so manches zur Chronik bei. Kapitel wie „Häuser, Plätze und ihre Namen hatte er ebenso geschrieben wie „Neck- und Beinamen und Anekdoten“ sowie „Leben und Arbeiten im Dorf und auf dem Feld“. Mit seiner Arbeit hielt Werner Rühl Erinnerungen fest, dies sonst wohl verloren gegangen wären. Dieter Pfeiffer, der u. a. ein Kapitel über den Bau der Eisenbahn geschrieben hatte, berichtete über die große Hilfsbereitschaft der Kirch-Gönser Bevölkerung bei der Suche nach historischen Fotos und der Identifizierung der darauf abgelichteten Personen. Gertrude Sang, die über die Geschichte der Kirch-Gönser Schulen geschrieben hatte und das Schicksal von Heimatvertriebenen in Kirch-Göns nachzeichnete, konnte bei Ihren Kapiteln auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen. Werner Reusch, der mehrere umfangreiche Kapitel zur Chronik beisteuerte, wies ebenfalls auf die Hilfsbereitschaft der Kirch-Gönser hin. Er war für Kapitel wie „Der Flugplatz auf der Ochsenharb“, „Gefallene und Vermisste der beiden Weltkriege“, „Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter“ sowie „Die Zeit von 1920 – 1945“ verantwortlich. Die Arbeit an dem Kapitel „Kirch-Gönser Wirtschaften“ hatte ihm besonderen Spaß bereitet. Sehr ausführlich hatte der damalige Leiter des Butzbacher Museums, Dr. Dieter Wolf, in der Chronik die Kirch-Gönser Dorfgeschichte dargestellt. In seiner Dorfgeschichte hatte Wolf großen Wert auf die Klärung einiger Fragen der frühmittelalterlichen Dorfentwicklung gelegt. Mit der Chronik, so Wolf, sei ein guter Teil der Defizite beim Wissen um die Entwicklung des eigenen Dorfes, seiner Geschichte, behoben worden. Dr. Wolf hatte sich die Mühe gemacht und die Fotos der Dorfchronik einer gewissen Statistik unterzogen. Danach sind 2.780 Kirch-Gönser und Kirch-Gönserinnen zu sehen. In Hüttenberger Tracht sind 273 Mädchen und Frauen wiedergegeben. Die für den Hüttenberg so typisch hohen Tore sind auf 108 Aufnahmen zu sehen. Dr. Wolf hatte die Fotos noch auf viele andere Details untersucht und ausgezählt, so unter anderem acht Kühe, die ausschließlich als Zugtiere gezeigt wurden.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde vom jetzigen IG-Werbeausschuss nunmehr beschlossen, dass ein Nachdruck nicht mehr erfolgt. Dafür wurde das Werk digitalisiert und nachdem alle Autoren der Veröffentlichung zugestimmt haben, kann die Chronik nunmehr unter www.875jahrekirchgoens.de jederzeit online eingesehen werden. Die IG informierte: „Wir wollen bewusst mit unseren Ressourcen umgehen und verantwortungsvoll handeln“. Im Zuge der Vorbereitungen zur 875-Jahrfeier im Jahre 2025 sucht der Chronikausschuss weiterhin Material (Zeitungsberichte über Kirch-Göns ab dem Jahre 2000 – 2022). Gerne können Beiträge unter info@875jahrekirchgoens.de zur Verfügung gestellt werden. Wir freuen uns über jeden Beitrag, teilte Thorsten Metz vom IG-Chronikausschuss gegenüber der BZ mit.
