… aus vergangener Zeit wurde kürzlich dem Chronik-Ausschuss der Kirch-Gönser Interessengemeinschaft übergeben. Christian Mack aus Kirch-Göns stellte ein Dokument aus dem Jahre 1931 zur Verfügung. In der Hinterlassenschaft seiner Oma (Irmgard Beppler, geb. Ruth – Dorfname „Liwwes-Guéte“) wurde die Ankündigung zur Einweihung des Gefallenen-Ehrenmals der Gemeinde Kirch-Göns entdeckt (siehe Bild). Die Fotographien des Ehrenmals auf dem Schriftstück erfolgte durch den Fotograf B. Udler aus Butzbach. Gedruckt wurde das Dokument von der Buchdruckerei K. Schneider aus Butzbach. Das Krieger-Ehrenmal nördlich des alten Schulhauses wurde am Sonntag, 1. November 1931 eingeweiht. Beginn der Veranstaltung war nachmittags um 2 Uhr. Dem historischen Dokument ist der Ablauf der Zeremonie zu entnehmen. Es folgten vierzehn Programmpunkte mit dem Anfang des Festzuges unter Glockengeläut nach dem Ehrenmal, der Musik „Rasch tritt der Tod den Menschen an“ und „Ich hab mich ergeben“, der Enthüllung des Denkmals durch den Vertreter des Hochbauamts Friedberg und dem Präsentieren und Senken der Fahnen unter dem Geleit „Ich hatte einen Kameraden“, Glockengeläut und Ehrensalven. Unter Punkt vier erfolgt die Übergabe des Ehrenmals an die Gemeinde. Im Anschluss die Übernahme durch den Bürgermeister (Anton Hanack III. / Amtszeit von 1914 – 1932) und Kranzniederlegung. Es folgte der Gesangverein „Germania“ mit dem Lied „Den gefallenen Helden“. Danach eine Weiherede, Gedichtvortrag und Sprechchor. Der Gesangverein „Liederkranz“ trug das Lied „In stiller Kammer ruht das Kind“ vor. Die Ansprache des Vertreters des hessischen Kreisamtes Friedberg folgte. Danach die Ansprache des Provinzialrabbiners, einer weiteren Kranzniederlegung, dem Auftritt des Gesangvereins „Germania“ mit dem Lied „Das Kreuzlein im Winde“, dem Schlusswort und dem vierzehnten und letzten Programmpunkt mit dem Musikstück-Titel „Nun Gottes Deutschland wache auf“. Rechts und links neben dem Denkmal waren insgesamt 23 Tafeln von gefallenen und vermissten Soldaten des ersten Weltkrieges angebracht. Die Gedenkstätte wurde 1960 von der Hauptstraße auf den Kirch-Gönser Friedhof verlegt und dort am 12. November eingeweiht. In Kirch-Göns sind 76 Männer gefallen, vermisst oder durch Kriegseinwirkung gestorben. Die Namen sind der Gedenkstätte des Ehrenmales am Kirch-Gönser Friedhof entnommen und beinhalten auch Männer, deren Familien nach 1945 aus ihrer Heimat vertrieben wurden und in Kirch-Göns wohnten. Das nun übergebene Dokument zur Einweihung des Gefallenen-Ehrenmals wurde vom IG-Chronikausschuss gescannt und kann ab sofort unter www.875jahrekirchgoens.de eingesehen werden.
Bild: Christian Mack / Kirch-Göns
