Wiedersehen mit Hans Orterer und seinen Musikern
Einen mittlerweile dritten „bunten Melodienstraße“ aus Konzert, Unterhaltung und Marschmusik will unter dem Titel „Melodie und Rhythmus“ das Heeresmusikkorps 5 aus Gießen zusammen mit seinem Dirigenten Major Hans Orterer am Mittwoch, 8. März, ab 20 Uhr dem Butzbacher Publikum überreichen. Als Gast des Spielmanns- und Fanfarenzuges der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns hat sich das Bundeswehr-Orchester vorgenommen, abermals mit einem beschwingten und begeisterten Programm zu unterhalten. Ein gemeinsamer Auftritt soll dem Abend noch eine besondere Note verleihen. Zu Butzbach haben sie sich ein ganz besonderes Verhältnis bewahrt, die 55 Mann vom Heeresmusikkorps 5 der 5. Panzerdivision der Bundeswehr mit ihrem Dirigenten Hans Orterer. Schließlich war unsere Stadt am 6. März 1986 Ort des ersten Auftritts des glanzvollen Orchesters in der Öffentlichkeit. Seitdem haben sich die Bundeswehrmusiker aus Gießen nicht nur in der „Perle der Wetterau“ samt Umgebung einen hervorragenden Namen gemacht, den sie nach ihrem zweiten Auftritt im November 1987 nun ein drittes Mal eindrucksvoll bestätigen wollen. Die Geschichte des Heeresmusikkorps 5 aus Gießen nahmen ihren Anfang vor fast vier Jahren, als am 1. April 1985 mit der Aufstellung des Orchesters begonnen wurde. Schon im Oktober des gleichen Jahres war das angestrebte Ziel, ein großes Blasorchester zu bilden, erreicht. Das Heeresmusikkorps 5 – es ist in der Gießener Steuben-Kaserne stationiert – betreut musikalisch den gesamten Raum der 5. Panzerdivision in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz. In vier Besetzungsarten steht man für musikalische Unterhaltung inner- und außerhalb der Bundeswehr bereit: mit dem „Großen Blasorchester“ (ca. 55 Mann), mit dem „Schiffenberger Musikanten“ (ca. 15 Mann), mit der Big Band (ca. 18 Mann) und mit dem Combo (ca. 8 Mann). Verschiedene Kammermusikformationen und eine kleine Streichergruppe bereichern das umfassende musikalische Angebot. Chef des Heeresmusikkorps 5 ist der in Oberbayern geborene Major Hans Orterer (41), den man getrost als die „Seele“ des Orchesters bezeichnen kann. Schließlich hat er seine Musikanten nicht nur zu einer herausragenden Klangformation heranreifen lassen. Sein gemütliches bayerisches Wesen und seine unnachahmliche Art, dem Publikum die gespielten Stücke mit Anekdoten und Geschichten näherzubringen, ist allein schon einen Konzertbesuch wert. Als Jugendlicher sang Hans Orterer bei den weltberühmten „Regensburger Domspaten“ mit und ging nach dem Abitur 1967 zur Bundeswehr. Er ließ sich dort von 1973 bis 1976 als Dirigent an der Musikhochschule Köln ausbilden. Nach einem halben Jahr als 2. Offizier beim damaligen Heeresmusikkorps 5 in Koblenz war er Chef der Bundeswehr-Musikkorps in Hamburg (1976 – 1979) und Regensburg (1979 – 1985), ehe er dann ab dem 1. Oktober 1985 nach Gießen kam. Mit dem Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns verbinden Orterer besondere freundschaftliche Bande, nicht zuletzt hatte er mit dem SFZ-Vorsitzenden Hans-Peter Tiedemann schon in den siebziger Jahren gute Kontakte, als beide noch in Hamburg lebten und schon dort gemeinsame musikalische Veranstaltungen auf die Beine brachten. Im Butzbacher Bürgerhaus am 8. März werden sich nicht nur die beiden auf ein Wiedersehen freuen. Ein bemerkenswerter musikalischer Abend mit dem Heeresmusikkorps 5 ist allen Besuchern garantiert. Karten gibt es im Vorverkauf in Butzbach bei Eisen-Wenzel, Markplatz 10, bei Lotto-Toto Rothärmel, Haydnstraße 24, in Kirch-Göns bei Bäckerei Steinmüller, Hauptstraße 21, und an der Abendkasse.
Quelle: Butzbacher Zeitung vom 23. Februar 1989