Drei Tage lang wurde der vierzigste Geburtstag des Musikzuges gefeiert
Musik war Trumpf am Wochenende beim 40-jährigen Jubiläum des Kirch-Gönser Musikzuges. Drei Tage lang wurde in der neuen Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns gefeiert, die damit ihre erste große Bewährungsprobe bestand. Natürlich stand Musik im Mittelpunkt des Geschehens. Und die Besucher des 40-jährigen Jubiläums des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns wurden drei Tage lange mit verschiedenen Musikrichtungen und Melodien verwöhnt. Das Jubiläumsfest begann am Freitag mit einer Disco unter dem bei Jugendlichen bekannten Motto „From Dusk Till Dawn“. Das Farmyard DJ-Team legte mit coolen Sprüchen heiße Scheiben auf und sorgte so für die richtige Stimmung. Ein Renner des Disco-Abends war die stets stark umlagerte „Titty-Twister-Bar“, die zum Motto passende Longdrinks anbot. Freitags trafen um die Mittagszeit mit dem Musikzug Tillmitsch aus der Steiermark die ersten auswärtigen Gäste in Kirch-Göns ein. Nach einem gemeinsamen Mittagsessen in der Aula der Mittelpunktschule lernten die österreichischen Musiker ihre Gastfamilien kennen. Abends besuchte die Jüngeren der Gäste die Disco, während sich die älteren Semester im Vereinsraum der Mehrzweckhalle mit ihren Kirch-Gönser Musikkollegen zu einigen gemütlichen Stunden trafen, bei denen die ersten persönlich Kontakte geknüpft wurden. Während am Samstag die Tillmitscher Musiker bei einer Busfahrt, die u.a. auf den Frankfurter Flughafen und in den Hessenpark führte, die nähere Umgebung kennen lernten, traf in Kirch-Gns der Bus mit den Musikern des Spielmannszuges Horneburg ein, die zweite auswärtige Gruppe, die der Musikzug eingeladen hatte. Und die letzten Vorbereitungen für den Kommersabend, der unter dem Motto „Melodie & Rhythmus“ stand, wurden getroffen. Dieser Abend brachte eine Fülle von musikalischen und anderen Höhepunkten in bunter Reihenfolge, begleitet von einer Multimediashow mit Fotos aus der Geschichte des Kirch-Gönser Musikzuges. Eröffnet wurde der Abend mit einem Solo von Walter Müller, dem „Trompeter vom Philippseck“ und dem Stück „Anchors Awaigh“ – Anker gelichtet – vom Musikzug Kirch-Göns unter Leitung von Ralf Wittig. Nach dieser Einführung in den Kommersabend gedachten die Anwesenden der bereits verstorbenen Kirch-Gönser Musiker, während Frank Mader das Lied vom guten Kameraden spielte. In seiner Festansprache konnte Hanspeter Tiedemann, der 1. Vorsitzende des Kirch-Gönser Musikzuges, eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, darunter Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Hofmann, den Langgönser Bürgermeister Horst Röhrig, Kreisstabsführer Berthold Kaiser, sowie Vertreter verschiedener Parteien, Verbände und Intuitionen. Anschließend erzählte Tiedemann einiges Wissenswertes aus der Geschichte des Musikzuges, während in einer Multimediashow die dazu passenden Bilder jeweils auf einer Großleinwand präsentiert wurden. Leider streikte zeitweise die neue Technik der Mehrzweckhalle, was aber der Bilderpräsentation aus vierzig Jahren Musikzug Kirch-Göns keinen Abbruch tat. Und mit dem schwungvoll und gekonnt vorgetragenen Stück „Over and Out“ ließ der Musikzug die Technikpanne wieder vergessen. In seiner Festrede gratulierte Schirmherr Bürgermeister Oswin Veith dem Musikzug namens der städtischen Gremien zu seinem Geburtstag. Einen so erfolgreichen Musikzug habe nicht jede Gemeinde. Der Kirch-Gönser Musikzug sei eine einzigartige Visitenkarte für Butzbach. Veith ging in seiner Rede auf die Geschichte des Musikzuges ein, der sich großer Beliebtheit erfreue. Veith dankte allen Verantwortlichen für die aus Idealismus zum Verein erbrachten Ausbildungsstunden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Musikzug der Stadt Butzbach noch viele Jahre erhalten bleiben möge und wünschte den Musikern eine auch weiterhin erfolgreiche Zukunft. Als Geschenk der Stadt Butzbach brachte er einen Scheck mit, den er mit einer persönlichen Spende erhöht hatte, damit der Musikzug eine weitere Posaune für die Jugendarbeit erwerben kann. Eine Uraufführung, die mit viel Applaus bedacht wurde, war der Auftritt der Tanzgruppe des Kirch-Gönser Heimat- und Backhausvereins unter der Leitung von Simone Eckhard. Die Tänzerinnen und Tänzer wurden vom Musikzug mit der Melodie „Böhmischer Wind“ musikalisch begleitet. Albert Ceh, Helmut Ceh, Klaus-Dieter Herbel, Kurt Schwarzer, Egon Müller und Helmut Rühl wurden für ihre herausragenden Verdienste um den Musikzug Kirch-Göns von Kreisstabführer Berthold Kaiser mit dem Ehrenzeichen in Gold des Landesverbandes der Feuerwehrmusiker ausgezeichnet. Diana Hentschel vom Spielleuteorchester Pohl-Göns erhielt für Engagement das Ehrenkreuz in Bronze. Als Ehrengäste sprachen Hagen Heinz für die Interessengemeinschaft der Kirch-Gönser Vereine, der stellvertretende Kirch-Gönser Ortsvorsteher Rolf Schulze, der 1. Vorsitzende des Butzbacher Vereinsrings, Robert Werner, und der Langgönser Bürgermeister Horst Röhrig Grußworte und wünschte dem Jubiläums-Verein für die Zukunft alles Gute. Seit vielen Monaten schon hatten etliche ehemalige Musiker des Kirch-Gönser Spielmannszuges und des Fanfarenzuges für einen Auftritt am Kommersabend geübt. Etliche der Musiker hatten dabei erstmals wieder seit vielen Jahren ein Instrument in die Hand genommen. Umso hörenswerte waren die Melodien, die als Ergebnis vieler Übungsstunden vorgetragen wurden. Der ehemalige Spielmannszug intonierte auf der Bühne den Marsch aus Petersburg, den Egerländer Marsch und die Ambosspolka. Dabei zeigte es sich, dass die Musiker nichts von ihrem Können verlernt haben. Danach marschierte der ehemalige Spielmanns- und Fanfarenzug in die Halle ein. Unter viel Mühen waren alle alten blauen Uniformern mit Koppel und weißer Mütze ausfindig gemacht worden. Unter Leitung von Egon Krämer haben diese Musiker nach Kassettenrekorder, Grifftabelle und gutem Gehör und Erinnerungsvermögen die Stücke Fanfarenmarsch Nummer Eins und Zwei, Preußens Gloria und Rumba eingeübt. Mit Standing Ovations wurde die Aufführung dieser Melodien vom Publikum bedacht. Nach einer kurzen Pause wurde der Kommersabend mit den Liedern „Wenn der Wein blüht“ und „Bis bald auf Wiedersehen“ vom Kirch-Gönser Gesangverein von 1862 unter Leitung von Dirigentin Ruth Klöhn fortgesetzt, musikalisch begleitet vom Musikzug unter Ralf Wittig. Nächster Programmpunkt war der Auftritt des Pohl-Gönser Spielleuteorchesters unter Leitung von Helmut Stehr. Toller Applaus war der Dank des Publikums für die Musikstücke „Geisterritter“, „Mambo-Jambo“ und „Everthing I Do, I Do it For You“. Zwei weitere Glanzpunkte waren die Auftritte des Spielmannszuges Horneburg und des Musikvereins Tillmitsch. Mit klingendem Spiel zog der Spielmannszug Horneburg unter Stabführerin Daniela Lohrke in die Halle ein. Mit „Sister Act“, „Lustige Musikanten“ und „Liberty Bell“ spielten sich die Musiker von der Niederelbe in die Herzen der Anwesenden. Anschließend glänzte der Musikverein Tillmitsch mit mehreren Potpourris, deren Darbietung frenetisch beklatscht wurde. Der Höhepunkt des Kommersabends war dann auch zugleich der Abschluss des offiziellen Teils. Erst marschierten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mit Fackeln ein und umrahmten die Bühne bei abgedunkeltem Licht. Vor der Bühne standen der Spielmannszug Horneburg und der Musikverein Tillmitsch, auf der Bühne die Mitglieder des Musikzuges sowie des ehemaligen Spielmanns- und Fanfarenzuges Kirch-Göns. Gemeinsam spielten alle Musikergruppen das Stück „Alte Kameraden“. Dirigent dieses gemeinsamen Auftritts war Bürgermeister Veith. Der gelernte Dirigent und Hobby-Posauner hatte alle Musiker voll im Griff und sorgte so zusammen mit Ralf Wittig, der das Ensemble beim Stück „Lilly Marleen“ dirigierte, für einen tollen Abschluss des offiziellen Teiles des Abends. Musiker und Dirigent wurden vom begeisterten Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt. Nach einer Pause konnte zu den Klängen des Musikverein Tillmitsch das Tanzbein geschwungen werden.

Der Kommersabend anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Musikzuges Kirch-Göns in Bildern. Oben links Bürgermeister Oswin Veith zusammen mit Hanspeter Tiedemann. Oben rechts die geehrten Musiker Diana Hentschel, Kurt Schwarzer, Helmut Rühl, Klaus-Dieter Herbel, Helmut Ceh und Albert Ceh. Unten links die Tanzgruppe des Heimat- und Backhausverein. Unten rechts der Musikverein Tillmitsch.
Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 29. Mai 2001