Präsident des Hessischen Sängerbundes, Gerd Jürgen Raach, hielt die Laudatio
Der Kulturpreisträger 2004 der Stadt Butzbach heißt Gesangverein „Liederkranz“ 1879 Pohl-Göns. Nach der Akkordeongruppe Stolz (Nieder-Weisel) im jahr 2000, der Laienspielschar 1947 Ebersgöns, dem Gesangverein 1838 Butzbach und dem Musikverein 1930 Hoch-Weisel geht der fünfte Kulturpreis in den Butzbacher Norden. Stolz nahm die Vereinsvorsitzende Elke Binzer am Mittwochabend in der vollbesetzten Wendelinskapelle die von der Butzbacher Künstlerin Anne Ahlert als Unikat geschaffene Preistrophäe „Goldene Hand“ von Bürgermeister Oswin Veith entgegen.

Unter anderem wurde auch wieder ein Sonderpreis verliehen. Er ging an den Heimat- und Backhausverein Kirch-Göns, dessen Vorsitzender Günter Weber die Urkunde entgegennahm. Auch diese Überreichung war mit einer Laudation verbunden. Sie hielt Pfarrer William Thum (Pohl-Göns/Kirch-Göns), der beiden Vereinen als Mitglied und Aktiver eng verbunden ist.
Am Schluss seiner Laudatio auf den Heimat- und Backhausverein bei der Überreichung des Sonderpreises des Kulturpeises machte Pfarrer William Thum eines Nachdenkens werte Anregung. Er empfahl den Vereinsaktiven, gerade den jungen Menschen in der heimischen Region einen Sprachkurs in Hüttenberger Dialekt anzubieten. Anderswo in Deutschland, etwa in Bayern und BadenWürttemberg, sei es ganz selbstverständlich, dass gerade·die jungen Leute etwas von der Ursprünglichen Sprache ihrer Region mitbekämen. Denn in der Sprache drücke sich ja auch so etwas wie das Lebensgefühl und die Lebensart eines Ortes aus. Ihm gefalle die Lebensart und die Sprache in Kirch-Göns und Pohl-Göns sehr gut. Man könne sie gut in einem der gereimten Werke des oberbessischen Mundartpoeten Karl Brodhäcker wieder·finden. Das Gedicht hieß ,,De annere!“ und wurde zum großen Amüsement des Publikums von Thum rezitiert: ,.De Willem Schmidt von Eichelhaa dad gern die Leut ve-uze und jeden Mensch vo fern und nah, den dad der Willem duze. Dem Lehrer Jost hat hä vezählt Es kostet maich zwoar Mih, do gitts zwaa Mensche off de Welt, zou dene sag aich ,,Sie“. De aane es de Pfarrer Rau, de anner best Dou!“
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung vom 19. Februar 2005