50jähriges Wirken auf die Allgemeinheit wurde gewürdigt
Den Kulturpreis 2010 der Stadt Butzbach überbrachte Bürgermeister Michael Merle am Freitag an den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns auf dessen akademischer Feier zum 50-jährigen Bestehen. Der Kulturpreis wird dargestellt durch die so genannte „Goldene Hand“, die symbolisch die künstlerische und kulturelle Schaffenskraft widerspiegeln soll. Für die akademische Feier zum 50. Geburtstag hatte sich der Kirch-Gönser Musikzug mit der evangelischen Kirche des Dorfes einen etwas ungewöhnlichen Rahmen ausgesucht, der aber bei den Gästen, das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz besetzt, sehr gut ankam. Durch das Programm führte gekonnt Jennifer Menk. Unter den zahlreichen Gästen waren Schirmherr Bürgermeister Michael Merle, die Magistratsmitglieder Manfred Schütz und Karlheinz Schmidt, der 1. Kreisbeigeordnete Oswin Veith, das „Dreigestirn“ des Butzbacher Vereinsrings Robert Werner, Walter Gödel und Hans Möller, der Vorsitzende der IG der Kirch-Gönser Vereine, Günter Weber, sowie die stellvertretende Stadtbrandinspektorin Bärbel Geretschläger. Im Verlauf der Feier zeigte der Musikzug mit verschiedenen Darbietungen seine musikalische und personelle Bandbreite auf. Die Jüngsten des Vereins sind in der Blockflötengruppe vertreten, die einen stark umjubelten Auftritt hatte. Die jüngeren Musiker traten als Gruppe „Young Generation“ auf unter der Leitung von Dirigent Andreas Tröster. Dieser leitete auch die Auftritte des gesamten Klangkörpers, des Musikzuges Kirch-Göns. Die Orgel der Kirche wurde in das musikalische Geschehen durch Katharina Niesner und Florian Ilge eingebaut. Mit dem Lied „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ brillierte Vanessa Keil mit einem Solovortrag. Schirmherr Bürgermeister Merle gratulierte dem Musikzug namens des Magistrates der Stadt Butzbach zum Jubiläum. Der Verein habe in den zurückliegenden fünfzig Jahren Großartiges geleistet. Mit der Verleihung des Kulturpreises 2010 der Stadt Butzbach werde die besondere Leistung des Musikzuges auf dem Gebiet des kulturellen Engagements für die Stadt Butzbach und deren Entwicklung anerkannt. Das Zusammenwirken von Menschen über eine so lange Zeit sei nicht selbstverständlich und deshalb ein besonderer Grund zur Freude und zum Feiern. Die Zugehörigkeit zum Musikzug sei für jedes Mitglied ein besonderes Stück Lebensqualität. Einen Überblick über die Höhepunkte in der Geschichte des Musikzuges gab dessen Ehrenvorsitzender Hanspeter Tiedemann. Im Jahre 1960 gründete der Kirch-Gönser Feuerwehrverein einen Spielmannszug. Dessen erster Stabführer war Willi Friedrich. Erste Höhepunkte waren die Auftritte im Frankfurter Waldstadion zwischen 1963 und 1966, so beim Spiel der Eintracht gegen die Bayern mit 70 000 Zuschauern. Im Frühjahr 1966 wurde ein Schülerspielmannszug gegründet, der unter der Leitung von Helmut Kraeft in Wiesbaden den „Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland“ gewann. Eine Standarte bekam der Verein 1980 von den Stabführern Willi Friedrich und Willi Heil gestiftet. 1987 wurde von reinen Naturtoninstrumenten auf Ventilinstrumente umgestellt und damit die Grundlage für den heutigen Musikzug gelegt, der 1991 durch den Zusammenschluss von Spielmanns- und Fanfarenzug entstand. Auf viele Erfolge auf Wettstreiten können die Musikerinnen und Musiker zurückblicken. Mit diesen Erfolgen verbunden sind Namen der Vorsitzenden, der Ausbilder, der Stabführer und Dirigenten Willi Friedrich, Willi Heil, Helmut Rühl, Klaus-Dieter Herbel, Willi Kraeft, Helmut Kraeft, Christine Will, Egon Krämer, Karl-Heinz Velten, Ralf Wittig, Andreas Tröster, Jürgen Nern, Betty Menk und Hanspeter Tiedemann. Und als Musiker und in verschiedenen Vorstandspositionen seit fünfzig Jahren dabei sind mit viel Engagement die „Macher“ im Verein Albert Ceh, Helmut Ceh, Kurt Schwarzer, Klaus-Dieter Herbel und Helmut Rühl, die für ihr herausragendes Wirken von Kreisstabführer Paul-Heinz Eckhardt, Florstadt, und seinen Stellvertreter Hans-Jürgen Rehde, Wöllstadt, ausgezeichnet wurden. Die ersten vier Musiker erhielten die Ehrennadel in Gold mit Diamant der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände wegen 50-jähriger aktiver Tätigkeit und Förderung der Musik. Eine Ehrenurkunde des Musikzuges für seine 50-jährige Mitgliedschaft erhielt Helmut Rühl. Anschließend meinte Hausherr Pfarrer William Thum in seiner Rede, das Musik mehr zur Verständigung unter den Menschen beitrage als alle gesprochenen Worte. Er gratuliere zum Jubiläum und wünschte dem Musikzug Gottes Segen auch für die Zukunft. Der 1. Kreisbeigeordnete Oswin Veith sagte in seinem Grußwort, dass der Musikzug einen bedeutenden Teil des dörflichen Lebens gestaltet habe und stolz sein könne auf sein Jubiläum, zu dem er namens der Kreisgremien gratuliere. Der Vorsitzende des Vereinsrings Butzbacher, Robert Werner, und Günter Weber der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Kirch-Gönser Vereine, beglückwünschten den Musikzug zum Jubiläum und wünschten für die Zukunft alles Gute. Der Musikzug habe den Namen Kirch-Göns weithin bekannt gemacht. In Ihrem Schlusswort stellte Betty Menk, die 1. Vorsitzende des Musikzuges, die Jugendarbeit des Vereins heraus. Man sei sehr stolz auf den Nachwuchs, der die Zukunft des Musikzuges darstelle. Sie erwähnte auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Butzbacher Feuerwehrkapelle. Betty Menk dankte allen Mitwirkenden an der akademischen Feier für ihr Engagement. Ein besonderer Dank ging an den Ehrenvorsitzenden Hanspeter Tiedemann. Nach der Feier lud der Musikzug seine Gäste noch zu einem Empfang mit Musik und oberhessischen Spezialitäten in die Mehrzweckhalle ein.
Mit dem Kulturpreis der Stadt Butzbach zeichnete Bürgermeister Michael Merle (oberes Foto links) den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns aus. Der Ehrenvorsitzende Hanspeter Tiedemann (l.) nahm die hohe Auszeichnung entgegen. In der Mitte, Betty Menk, die 1. Vorsitzende des Musikzuges. – Vollbesetzt war die evangelische Kirche (Foto oben rechts), in der die akademische Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Musikzuges stattfand. Die unteren Fotos zeigen die ausgezeichneten Musiker.
Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 19. April 2019