Erstes Kirch-Gönser Trachten- und Mundart-Festival wurde zu einem großen Erfolg

Die Vielfalt der Trachten des Hüttenberger Landes und angrenzender Gebiete konnte am vergangenen Sonntag die Besucher des 1. Kirch-Gönser Trachten- und Mundart-Festivals in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns bewundern. Und die Freude der oberhessischen Mundart kamen ebenfalls nicht zu kurz. Der Kirch-Gönser Heimat- und Backhausverein führte die Veranstaltung zum Tag der Tracht der HVT-Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege durch, die in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen feierte. Zehn Trachten- und Volkstanzgruppen, die Spinnstube Watzenborn-Steinberg und drei Plattschwätzer des VEMuK, des Vereins zur Erhaltung der oberhessischen Mundart und Kultur boten dem zahlreichen Publikum ein abwechslungsreiches Programm. Das Trachten- und Mundartfestival begann mit einem Gottesdienst in der Kirche in Kirch-Göns, an den Abordnungen der nachmittags auftretenden Gruppen in Tracht teilnahmen. Mit Pfarrer William Thum an der Spitze zogen sie in die Kirche ein. In der Liturgie mit eingebunden war der Trachtenträger Erik Stenzel, der die Schriftlesung vornahm. Nach dem Gottesdienst gingen die Trachtenträgerinnen und -träger zu Fuß zur Mehrzweckhalle, voran Musiker Florian Ilge mit dem Akkordeon. In der Halle stärkten sich die Akteure und Besucher bei einem gemeinsamen Mittagessen, bevor Günter Weber, der Vorsitzende des Heimat- und Backhausvereins Kirch-Göns die Veranstaltung eröffnete. Schirmherr war der Butzbacher Bürgermeister Michael Merle, der die Grüße der städtischen Gremien überbrachte. Er erinnerte daran, dass die Stadt Butzbach den HVT schon zweimal zu Gast hatte, 2006 mit dem Landeskindertrachtentreffen und beim Hessentag 2007 mit dem Zelt „Trachtenland Hessen“: Siggi Fink, die Vorsitzende des HVT-Bezirkes West, dankte Merle und wünschte allen Besuchern einige schöne Stunden in Kirch-Göns. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Kirch-Gönser Heimat- und Backhausvereins und anschließend die erwachsenen Tänzerinnen und Tänzer des Vereins eröffneten das mehrstündige Bühnenprogramm mit Volkstänzen. Drei Damen der Spinnstube Watzenborn-Steinberg zeigten die verschiedenen Arbeiten mit dem Spinnrad, wie aus geschorener Wolle Garn zum Stricken entsteht. Elke Besler, Pohl-Göns, hatte eine Ausstellung von Trachten und Trachtenteilen des Hüttenberger Landes arrangiert, die sehr viel Interesse beim Publikum fand. Im Verlauf des Nachmittags traten die Volkstanzgruppen aus Kröffelbach und Waldsoms, die Oberhessische Volkstums- und Trachtengruppe Leihgestern, die Tanzgruppe der Landfrauen Hüttenberg-Lützellinden, die Trachtengruppe Grüningen, die Tanz- und Trachtengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Burkhardsfelden und die Volkstanz- und Trachtengruppe aus Watzenborn-Steinberg auf. In all diesen Gruppen werden Volkstänze in Tracht gepflegt, um die Erinnerung an diese oberhessische Kultur zu wahren und weiterzugeben. Frauen des Heimatkundlichen Arbeitskreises Linden erläuterten die Zusammensetzung und deren Bedeutung der Trachten des Hüttenberger Landes. Für Vorträge in oberhessischem Dialekt sorgten gekonnt Liselotte Reuter aus Brandoberndorf, Paul Kortz aus Tiefenbach und Marlit Hoffmann aus Daubhausen, die dem VEMuK angehören. Weitere Gedichte und Sketche steuerten die auftretenden Gruppen bei. Zwei Handwerker, die historische und moderne Gerätschaften in Holz anfertigen, rundeten das Programm ebenso ab wie die Kaffeetafel mit selbstgebackenen Kuchen.

Große Resonanz fand das erste Trachten- und Mundart-Festival in Kirch-Göns. Nach einem Gottesdienst in der Kirch-Gönser Kirche (o. l.) zog ein großer Trachtenzug (o. r.) in die Mehrzweckhalle, wo die verschiedenen Trachtengruppen (u. l. und u. r.) ein unterhaltsames Programm gestalteten.

Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 18. Oktober 2011