Seit einigen Wochen hat Kirch-Göns wieder eine neue Dorflinde vor dem alten Backhaus in der Ortsmitte stehen. Eine sieben Meter hohe, mit dem mächtigen Wurzelballen drei Tonnen schwere und zwölf Zentimeter im mittleren Stammdurchmesser „dicke“ Winterlinde (lat. „Tilia cordata“) hat den Platz ihrer jahrhundertealten mächtigen Vorgängerin eingenommen. Nach einem heftigen Sturmereignis im vorigen Frühjahr war die im Ortsmund „Johanneslinde“ genannte Dorflinde umgestürzt. So musste das in ganz Mittelhessen bekannte Kirch-Gönser Backhausfest 2012 ausnahmsweise ohne Linde gefeiert werden. Die neue Winterlinde wurde dem 1450 Einwohner großen Stadtteil von einem Ortsbürger gespendet, der ungenannt bleiben möchte. An den alten angestammten Lindenplatz wurde der Junge Baum vom ortsansässigen Garten- und Landschaftsbauer Jens-Peter Braasch mit Hilfe von Maschinen gesetzt. Zuvor hatte man das alte angestammte Basalt-Pflaster samt den Stufen entfernt und zwischengelagert. Es soll im zeitigen Frühjahr neu verlegt werden. Damit die neue Linde ausreichend Standstabilität hat und nicht umkippt, wurden der Stamm und der Wurzelballen fest mit unterirdischen Seilen verspannt. Holzpflöcke brauchten deshalb nicht in den Boden gerammt zu werden. Die neue Linde hat als Schattenspenderin vor dem Backhaus einen idealen sonnigen Standort gefunden. Die Winterlinde trägt herzförmige Blätter. Die reiche Blütentracht im Juni und Juli ist beliebt bei den Bienen, und im Herbst besticht der Baum durch seine gelbliche Färbung. Die Winterlinde kann bis zu 20, 30 Meter hoch und fast 1000 Jahre alt werden. Sie wird bei den künftigen Backhausfesten ihre markante Silhouette zeigen und allen künftigen Kirch-Gönser Generationen hoffentlich noch lange zur Freude dienen.
Eine neue Winterlinde ziert seit kurzem den Ortsmittelpunkt von Kirch-Göns. Das Foto zeigt, wie der ortsprägende Baum auf dem Platz vor dem Backhaus gepflanzt wurde.
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung vom 31. Dezember 2012