Auch die heimischen Wehren waren beim Kreisverbandsfest vertreten
Mit dem Kreisverbandfest der Wetterauer Feuerwehren ging am Wochenende der 125. Friedberger Feuerwehr-Geburtstages über die Bühne. Besser gesagt: über die Kaiserstraße, in Gestalt eines großen Festzuges. Eine Stunde lang beanspruchten die Wehrmänner und -frauen am Sonntagmittag die Kaiserstraße für sich. Dann bogen sie nach rechts in das vom Herbstmarkt stehengebliebene Festzelt ab. Die Sonne lachte vom Himmel, als 2500 Feuerwehrleute den Festzug zum Jubiläum der Friedberger Feuerwehr gestalteten. Abordnungen der genau 101 Feuerwehren und 17 Kapellen defilierten zu Ehren der Friedberger Wehr an Tausenden von Schaulustigen vorbei. Die Brandschützer allesamt im Festanzug, mit Schirmmütze, Schiffchen oder Baskenmütze behütet, marschierten zum Takt der Musikzüge. Am Samstag gehörte dem Feuerwehr-Nachwuchs Auf der Seewiese traten 21 Sechser-Teams zum „Spiel ohne Grenzen“ an. Sie mussten Sommerski laufen und auf die Torwand schießen. In drei Minuten hatten sie vom Fahrrad aus etliche Klötze aufzusammeln, ohne dabei den Boden zu berühren. Je drei Spieler schoben eine mit Lufballons beladene Schubkarre über eine Hindernisstrecke. Mit zehn Schlügen mussten möglichst viele Nägel ganz ins Holz getrieben werden, und beim Spiel Nummer sechs waren Bierkästen so hoch wie möglich zu stapeln. Parallel zeigten andere Hilfsdienste ihre Ausrüstungen und Fähigkeiten. Das Rote Kreuz präsentierte den neuesten Rettungswagen. Der Bundesverband für den Selbstschutz verteilte Broschüren mit Überlebens-Strategien für den dritten Weltkrieg. Die DLRG zeigte Erste-Hilfe-Maßnahmen an einer Puppe. Das Technische Hilfswerk kleidete zwei junge Männer in silbrige „Raumanzüge“. Mit Druckluft erhitzten sie das Ende einer Stahl-Stange auf fas 4000 Grad Celsius und schmolzen damit Löcher in eine dicke Betonplatte. Am ganzen Wochenende zeigte der Frankfurter Berufs-Feuerwehrmann Erhard Jost im Keller der Stadthalle seine gesammelten Feuerwehr-Utensilien. Vor zahlreichen Vitrinen mit Abzeichen, Aufnähern und einer Regalwand mit Schutzhelmen aus aller Herren-Länder trafen sich die uniformierten Brandschutzexperten zum Fachsimpeln.
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung vom 30. September 1987
