Kleindarsteller Kirch-Gönser Timo Nern erhält weitere Angebote / „Mulmiges Gefühl“ im Knast
Timo Nern aus Kirch-Göns war schon als Kind ein großer Fan der Lindenstraße. Zu gern hätte er da mal mitgespielt. Und eines Tages war es so weit. Zusammen mit seinem Vater Jürgen bekam er seinen ersten Auftritt als Komparse und hat seitdem auch in einigen anderen Filmen mitgewirkt. Zum Beispiel im Tatort und in den Taunuskrimis von Nele Neuhaus. Regelmäßig zu sehen ist er in der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ mit Erdogan Atalay alias Kommissar Semir Gerkhan und seinem neuen Partner, dem Wiesbadener Daniel Rösner alias Kommissar Paul Renner. Die neue Staffel läuft gerade an. Am Donnerstag um 20.15 Uhr in der Folge „Eltern undercover“ spielt Timo einen Bodyguard. Auch bei „Ein Fall für zwei“ ist er beinahe Dauergast. Schon vier Mal war er im Sprech- und Spielrollen zu sehen. Am 27. Oktober, wenn die vier neuen Folgen ausgestrahlt werden, flimmert Nern bei „Mord am Bau“ über den Bildschirm. Offensichtlich erfüllt der Kirch-Gönser optisch das Klischee des Bösewichts, denn häufig spielt er einen Gangster oder Killer. Dabei ist der gelernte Altenpflegerhelfer ein durch und durch netter Kerl. Das finden auch seine „Schützlinge“, die er in seinem Vollzeitjob bei der Pflegestation Graubert betreut und die, genauso wie sein Chef und die Kollegen, natürlich von seinen nebenberuflichen Einsätzen wissen. „Die alten Leutchen finden es toll und freuen sich, wenn sie „ihren Timo“ im Fernsehen sehen“, erzählt er lachend. Erst seit März 2015 ist der 38-jährige Familienvater mit dem Künstlernamen Toni Pikarz im Schauspielgeschäft. Seine Familie steht dabei voll und ganz hinter ihm. Den Künstlernamen hat er sich übrigens nicht selbst ausgedacht, sondern in seiner Jugend von Freunden als Spitznamen bekommen. Bei einem Dreh zu „Alarm für Cobra 11“, wo er als „Edel-Komparse“ gebucht war, wurde er am Set kurzerhand für die Rolle des Bodyguards engagiert. Das war quasi der Durchbruch. Seitdem ist er nur noch selten als Komparse unterwegs, denn als Kleindarsteller ist er weit mehr gefragt. Neben der darstellenden Kunst ist für die Sprechrollen auch ein gutes Gedächtnis gefragt. Denn es wird direkt gedreht, da muss der Text auf Anhieb sitzen. Nern nimmt das ernst und bleibt dabei doch locker: „Ich geh hin und mach mein Ding“. Aber nicht nur in Fernsehfilmen ist er präsent. Im Oktober wird er bei Luke Mockridge in „Luke, die Woche und ich“ zu sehen sein. Vergangene Woche und ich“ zu sehen sein. Vergangene Woche war er beim RTL2-Dreh „Das Trödel-Duell“ in Stuttgart, zusammen mit Frank Schraml. Zwei Schnäppchenjäger – ein Auftrag. Innerhalb von 48 Stunden sollten die beiden Trödel-Experten große Träume für kleines Geld wahr machen. „Wie es ausging, wird jetzt noch nicht verraten, aber es lief super“, lacht Nern. Am Set hat Nern schon viel erlebt. Für die Action-Szenen werden Schießereien geprobt. Auch musste er sich schon mal mit einem Porsche vertraut machen und einen Tag lang einfahren. Keine Frage, das macht Spaß. Selbst vor kleinen Stunts, wie das Aufspringen auf einen fahrenden Lkw, schreckt er nicht zurück. Natürlich hat er beim Dreh immer wieder Kontakt zu den Stars, wie zum Beispiel zu Erdogan Atalay alias Kommissar Semit Gerkhan aus der Serie „Alarm für Cobra 11“ oder zum Ermittler-Duo Antoine Monot Jr. Als Anwalt Benni Hornberg und Wanja Mues als Detektiv Leo Oswald aus „Ein Fall für zwei“. Eindruck hinterlassen hat bei ihm auch eine Szene, die im Preungesheimer Gefängnis gedreht wurde. „Ich hätte nicht gedacht, dass es im Knast so eng ist und die Zellen so klein sind“, fasst er das mulmige Gefühl zusammen. Nern wirkte als Komparse bereits in den Filmen „Auf Streife Berlin“, „Wache Hamburg“ und „Köln 50667“, aber auch im Spielfilm „Das doppelte Lottchen“, dem Kinofilm „Nur Gott kann mich richten“ (mit Moritz Bleibtreu) und dem Spielfilm „Brüder“ mit. Großen Spaß gemacht hat ihm im vergangenen Jahr der Teaser zum Kinofilm Eneme von Regisseur Jakob Gisik. Der eigentliche Film wird ab 4. Oktober gedreht und kommt 2018 in die Kinos. An der Seite der Schauspieler Tilo Prückner, Udo Schenk und Thure Riefenstein wird auch Timo alias Toni zu sehen sein. „Mein bisheriges Highlight!“ schwärmt er. Denn es ist noch mal was ganz anderes, sich auf der Kinoleinwand zu sehen, stellt er fest.

Überzeugend in der Rolle des Bösewichts: Timo Nern alias Toni Pikarz.
Quelle und Bild: Butzbacher Zeitung – Juni 2017