Einweihung nach Sanierung in Kirch-/Pohl-Göns

Ein „Schmuckkästchen“, eine „echte Mustergrundschule“, ein „Jahrhundertbauwerk“ und ein „Bildungs- und Lebensort“. So bezeichneten die Festredner Landrat Joachim Arnold, Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler und Bürgermeister Michael Merle die umgebaute Schule, die nun als Gönser Grundschule in neuem Glanz erstrahlt gegenüber der früheren „Stahlbeton-Bude“, wie Fördervereins-Vorsitzender Stephan Steiner den Vorgängerbau Mittelpunktschule Oberer Hüttenberg bezeichnete. Mit einem kurzen bunten Programm feierte die Schulgemeinde mit ihren Gästen auf dem als offenes Klassenzimmer gestalteten Schulhof die Einweihung der nunmehr reinen Grundschule. Schulleiterin A nette Schliebener blickte in diesem „bewegenden Moment“ auf vier Jahre Baustelle zurück und erinnerte daran, dass Kinder, die jetzt in der fünften und sechsten Klasse weiterführende Schulen besuchen, mit den Bauarbeiten lebten, aber nichts mehr vom Ergebnis haben. Die Pädagogin bedankte sich bei allen Akteuren, Unterstützern und Helfern, die mit Lärm, Dreck, verschiedenen Ein- und Ausgängen gelebt und Umzüge geleistet hätten, unter anderem der Schulbibliothek. „Entstanden ist ein wunderbarer Lebens- und Bildungsraum für Kinder. Es hat sich gelohnt“, unterstrich sie. „Es ist ein Privileg, hier arbeiten zu können, habe eine neu hinzugekommene Lehrerin zu ihr gesagt. „Die Schule ist eine schöne Wärmflasche“, zitierte sie einen Erstklässler. Dass die zentrale Grundschule eine klare Perspektive für die Göns-Dörfer biete, unterstrich der Landrat. Ein großer „Aufriss“ sei betrieben worden, jetzt böten sich eine Vielfalt an Entdeckungs- und Integrationsmöglichkeiten. 3,7 Millionen Euro hat der Wetteraukreis in die Umbauarbeiten investiert. Von der „Raupe MPS zum Schmetterling“ habe sich die Schule gewandelt, die er vor zehn Jahren als heruntergekommen wahrgenommen habe, sagte Schuldezernent Weckler. Die Schülerzahlen stiegen an, die Stadt müsse für Kindergartenplätze sorgen, der Kreis für Schulräume. „Wir brauchen die Schule. Sie wird bestehen bleiben“, sicherte er zu, unter anderem mit Blick auf das Degerfeld, wo die Grundschule sehr gefragt ist. So könnten Schüler an die Gönser Schule ausweichen. Weckler hob die Außengestaltung hervor, der Wetteraukreis sei darin führend, denn das Gelände könne in die Unterrichtsgestaltung didaktisch und methodisch einbezogen werden. Dass der moderne Grundschulunterricht eine Vielfalt des pädagogischen Repertoires verlange, stellte Schulamtsdirektor Peter Walter heraus. Neben den Fachräumen mit einer modernen Ausstattung sei dafür das Außengelände wichtig. Auf weitere Investitionen des Kreises in die Schulen in der Stadt hoffte Bürgermeister Merle. Eben an der Degerfeldschule, aber auch an der Haingrabenschule in Nieder-Weisel bestehe Platzbedarf. Merle bedankte sich beim Wetteraukreis für den Umbau in Kirch-Göns. „Es freut den Bürgermeister, wenn die Schulumlage so gut genutzt wird.“ „Die wohl schönste Grundschule im Kreis, vielleicht sogar im Land“, werde eingeweiht, sagte Fördervereins-Vorsitzender Steiner. Durch die Bautätigkeit hindurch sei es Schulleitung und Lehrern gelungen, ein gutes Lernumfeld zu schaffen. Seit Anfang des Jahres habe der Förderverein 8700 Euro unter anderem in die Gestaltung des Schulhofs und zwei Fußballtore investiert. Er überreichte Schliebener einen symbolischen Spendenscheck über 2000 Euro. Mit einer großformatigen Collage, die er der Schulleiterin übergab, erinnerte der Vereinsvorsitzende an den erfolgreichen Pflanztag vor einigen Wochen, an dem sich nahezu alle Eltern beteiligt hatten. Unterdessen seien Massen an Unkraut aus den Beeten gezogen worden. Dafür solle sich der Wetteraukreis noch etwas einfallen lassen, dies sei auf Dauer nicht von den Freiwilligen zu leisten. Mit einem Tanz der Klasse vier begann die Feier. Die beiden ersten und die beiden zweiten Klassen steuerten ein „Danke“-Lied bei, unter anderem waren sie dankbar für die Kletterwand, die Holzeisenbahn und die Tore. Ein Lied der Klassen 3a und b schloss den Vortragsteil ab. 116 Schüler besuchen die Grundschule. Es gibt eine vierte und jeweils zwei erste bis dritte Klassen. Acht Lehrer und die Schulleiterin unterrichten dort. Fachräume gibt es für Sachunterricht/Naturwissenschaften, Kunst, Musik und einen Computerraum. Wichtig ist ein Ruheraum als Rückzugsort. Die Schülerbetreuung hat ihre Räume im Erdgeschoss. Rund 70 Kinder nehmen am so genannten Ganztagsprofil 1 teil. Im Mai 2013 startete die Sanierung und Modernisierung der Schule. Die Arbeiten fanden im gesamten Gebäudekomplex statt. Nicht benötigte Räume wurden abgerissen. Das Gebäude wurde geöffnet und der innere Schulhof sichtbar. Zueinander höhenversetzte Flachdächer kennzeichnen das neue Gebäude. Durch Oberlichter entsteht zusätzliche Helligkeit in den Klassenräumen. Alle Fenster wurden ausgetauscht, ein Wärmeverbundsystem wurde aufgebracht, die Schule ist zur Wärmeversorgung an die Biogasanlage in der Nachbarschaft angeschlossen. Für die Sanierung der Außenanlagen wurden 280 000 Euro aufgewendet. Für die Gestaltung sorgte das Fachplanungsbüro „Forschungsstelle Frei und Spielraumplanung Hohenahr“.

In vier Jahren Bauzeit gestaltete der Wetteraukreis die frühere Grund-, Haupt- und Realschule „Mittelpunktschule Oberer Hüttenberg“ für 3,7 Millionen Euro zur reinen Grundschule um.

Kreistagsvorsitzender Armin Häuser (v. l.), Schulamtsdirektor Peter Walter,
der Butzbacher Bürgermeister Michael Merle, Landrat Joachim Arnold,
Schulleiterin Anette Schliebener, Erster Kreisbeigeordneter und
Schuldezernent Jan Weckler und Landtagspräsident Norbert Kartmann
nahmen an der symbolischen Schlüsselübergabe teil.