Vergiftete Hunde in Kirch-Göns

In letzter Zeit häufen sich die Fälle von vergifteten Hunden in Kirch-Göns „Am Stautzert“. Die Polizei warnt daher alle Hundehalter und appelliert, bei Spaziergängen mit den Vierbeinern auf Gift-Köder zu achten, die ein bislang unbekannter Hundehasse seit Wochen auslegt. Der erste Fall von Hundevergiftung ereignete sich am 18. September. Ein Riesenschnauzer hatte das ausgelegte Gift gefressen und musste vom Besitzer in die Veterinärklinik gebracht werden. Die Vergiftung war allerdings so schwer, dass die Ärzte dem Hund nicht mehr helfen konnten und ihn einschläferten, um ihn von seinen Schmerzen und Leiden zu befreien. Am 2. Oktober wurde der Polizei der nächste Fall gemeldet. Ein Golden Retriever hatte die Köder gefressen und wurde von seinem Besitzer mit schweren Vergiftungserscheinungen zum Tierarzt gebracht, dem es gelang, den Hund vor dem Gifttod zu retten. Kurze Zeit später ereignete sich der dritte Fall von Hundevergiftung. Wie die Polizei der BZ mitteilte, hat der Besitzer bislang noch keine Anzeige erstattet. Am vergangenen Freitag entdeckte ein ehemaliger Jäger am Stautzert zwei leere Ein Kilo-Packungen Rattengift. Er informierte die Butzbacher Polizei, die Nachforschungen bezüglich des Giftes anstellte. Dabei kam heraus, dass es sich bei dem Rattengift um walnussgroße Pellets handelt. Ein mittelgroßer Hund muss nach Polizeiinformationen fünf bis zehn solcher Pellets essen, damit Vergiftungserscheinungen auftreten. Die Giftkugeln sind ein sogenanntes Langzeitgift, das den Organismus erst nach und nach angreift. Für die Tiere, die diese Pelltes fressen, bedeutet das einen langsamen und grausamen Tod. Das Gift ist frei käuflich, kann also von jedermann in entsprechenden Fachgeschäften erworben werden. Wie ein Sprecher der Butzbacher Polizeistation der BZ mitteilte, geht die Polizei davon aus, dass es sich bei dem Täter um einen Hundehasser handeln muss, der systematisch vorgeht und allem Anschein nach die Giftköder in großen Mengen und an mehreren Stellen am Stautzert auslegt. Dafür spricht die Tatsache, dass sich die Vergiftungsfälle an unterschiedlichen Tatorten bzw. Wegen zugetragen haben und dass die Hunde mehrere Köder fressen mussten, um die Vergiftung hervorzurufen. Die Polizei warnt alle Hundehalter vor dem ausgebrachten Gift und ruft zu erhöhter Wachsamkeit auf. Verdächtige Beobachtungen sollten unverzüglich gemeldet werden. Hinweise nimmt die Polizei Butzbach unter der Telefonnummer 06033-9110-0 entgegen.

Quelle: Butzbacher Zeitung vom 14. Oktober 2002