Gesangverein Kirch-Göns bekam zahlreiche Geburtstagsständchen aus vielen und hundert Kehlen
Mit einem glanzvollen Liederabend in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns feierte der Gesangverein 1862 Kirch-Göns am Samstagabend sein 140-jähriges Bestehen. Außer dem Jubiläumschor wirkten weitere neun Gesangvereine aus der näheren Umgebung an dem mehr als dreistündigem Programm mit, dass durch die Showtanzgruppe „Men in Black“ und einen Auftritt des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Kirch-Göns abgerundet wurde. Die Spielleute hatte ihre „Oldies“ mitgebracht, die Mitglieder des „ehemaligen“ Kirch-Gönser Spielmannszuges, dies sich aus Anlass dieser Wiedervereinigung noch einmal mächtig in Zeug legten. Grußworte an diesem von Rudi Weber, dem 2. Vorsitzenden des Gesangvereins, moderierten abends gab es auch. Sie kamen vom Schirmherrn der Veranstaltung, Bürgermeister Oswin Veith, dem Butzbacher Vereinsringvorsitzenden Robert Werner und dem Vertreter des Hüttenberg-Schiffenberger Sängerbundes, Wilken Gräf. Vereinsvorsitzender Peter B. Braasch hatte die Ehre, die Lobreden und Jubiläums-Geschenke entgegenzunehmen, zu denen auch ein zehnpfündiger Schweizer Käse gehörte. Der originale Laib aus dem Eidgenössischen stammte vom Jodel-Doppelquartett Escher-Wyss aus Zürich, das seit 30 Jahren mit der Kirch-Gönser Sängerfamilie eng befreundet ist und durch eine dreiköpfige Delegation vertreten war. Ansonsten bestimmte neben der wunderschönen herbstlichen Dekoration ganz der Chor-Gesang den Abend in der Mehrzweckhalle. Er kam auch mehreren Hundert Kehlen und war eine echte Werbung für das Lied. Nacheinander betraten die mitwirkenden Ensembles die mobile Bühne und boten Proben ihres beeindruckenden Könnens. Zunächst stellte sich der gastgebende Gesangverein 1862 Kirch-Göns vor, der in den 140 Jahren seines Bestehens 20 Dirigenten und 14 Vorsitzende zählte. Seit 1978 existiert auf Betreiben des damaligen Vorsitzenden Willi Söhngen ein Frauenchor, der wenige Jahre danach mit dem Männerchor zu einem gemischten Ensemble fusionierte. Dirigentin ist Daniela Schneider, der Peter Braaschs Gruß ebenso galt wie dem mit Beifall begrüßten Ehrendirigenten und langjährigen Chorleiter Ewald Röhrig (Niederkleen). Die Kirch-Gönser Sängerinnen und Sänger, die auch zum Abschlusses Liederabends auftraten und deren weiß-blaue Vereinsfarben Decke und Wände der Mehrzweckhalle dominierten, empfahlen sich mit „Niemals vergess` ich den Tag“ und dem südafrikanischen Gospelsong „Siyahamba“. Es folgten im ersten Teil der Gesangverein „Germanie“ Langgöns (Dirigent Werner Bohm), der Gesangverein „Liederkranz“ Leihgestern (Dirigent Christoph Scholz), der Kleine Männerchor des Gemischten Chores „Frohsinn“ Nieder-Weisel (Dirigent Gerhard Friede), der Frauenchor Weinbach bei Weilburg (Dirigentin Sabine Ott), die Chorgemeinschaft Hoch-Weisel (Dirigentin Ursula Knoop) und der Frauenchor des Gesangvereins 1838 Butzbach (Dirigentin Christa Pfeffer). Die Zuhörer, deren diszipliniertes Verhalten Moderator Rudi Weber ausdrücklich lobte („Ich habe nicht ein einziges Mal um Ruhe bitten müssen“) lohnten die jeweils dreiteiligen Darbietungen mit viel Applaus. Klatschfreudig waren neben den Normalbesuchern auch die Ehrengäste, allen voran Bürgermeister Veith, dazu das Vereinsringquartett Walter Gödel (Ehrenvorsitzender), Robert Werner (Vorsitzender), Elke Binzer (2. Vorsitzende) und Hans Möller (Geschäftsführer), Pfarrer William Thum, Stadtrat Gerhard Langsdorf, die Stadtverordnete Ilse Brückel, die Gesangsvereins-Ehrenmitglieder und die Ortsvereinsvorsitzenden aus beiden Stadtteilen. Ein spezielles Willkommenswort gab es für die Schweizer Freunde, die mit Paul Weißkopf, Karl Zuflur und Brigitte Leiser vom Limmatfluss an die Gönsbach gekommen waren, um die alte Freundschaft hoch leben zu lassen. In den zweiten Teil des Abends stimmten nach einer Erfrischungspause die Grußworte ein. Schirmherr Oswin Veith sprach von einem „stolzen Jubiläum“, das der Kirch-Gönser Gesangverein, als einer der ältesten Butzbacher Chöre feiere. Der Gesangverein verkörpere ein beachtliches Spektrum an Gesangskultur, widme sich vor allem der Sicherung des deutschen Volksliedes und habe sich weit über Butzbach hinaus einen guten Namen gemacht. Veith, der im Namen der Stadtverordnetenvorstehers und der städtischen Körperschaften gratulierte, wünschte dem Verein noch viele Jahre des Erfolges bei Veranstaltungen und Ereignissen. 1987 sei den Kirch-Gönsern die Zelterplakette verliehen worden. Dies spreche für die Qualität des Ensembles. Die herzlichsten Glückwünsche des Vereinsringvorstandes und der 141 Mitgliedsverein und -verbände überbrachte Vereinsringvorsitzender Robert Werner. Er übermittelte der Sängerfamilie seinen Dank für das vorbildliche kulturelle und gesellschaftliche Wirken. Stets habe man zusammengestanden und das Gemeinschaftsleben mit Liedvorträgen und Konzerten gestaltet. Werners Wunsch war es, dass das „musikalische Kleinod“ des Chorgesangs auch in Zukunft weiterentwickelt und gestärkt werden könne. Wilken Gräf würdigte einen der ältesten Mitgliedschöre im Hüttenberg-Schiffenberger Sängerbund (HSSB). Aus Kirch-Göns komme ein aktiver, engagierter Verein, dessen Vorsitzender seit acht Jahren zum HSSB-Führungsgremium gehöre. Die junge Chorleiterin Daniela Schneider lasse hoffen, dass künftig wieder vermehrt junge Mitglieder den Verein unterstützen. Musikalisch ging es dann weiter mit dem Gesangverein „Liederkranz“ Rechtenbach, ihn leitet ebenfalls Daniela Schneider, den Sangesfreunden Kleebachtal aus Oberkleen (Dirigent Erich Reusch), die besonders für ihre Solovorträge mit einem rauschenden Applaus belohnt wurden und dem Gesangverein „Liederkranz 1879 Pohl-Göns“ (Dirigent Helmut Haub). „Klinge, Lied, lange nach“ hieß die abschließende musikalische Bitte des Jubiläumschores, der sich danach noch verstärkt durch die Rechtenbacher Sanges-Freundinnen und -Freunde mit einem musikalischen Leckerbissen und Ohrwurm empfahl: dem „Chor der Gefangenen“ aus der Verdi Oper „Nabucco“.

Der Gesangverein 1862 Kirch-Göns feierte am Samstagabend in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns mit einem Liederabend sein 140-jähriges Bestehen. Unsere Bilder zeigen von oben links im Uhrzeigersinn: den gemischten Chor des Kirch-Gönser Jubilar-Vereins mit Dirigentin Daniela Schneider beim Auftritt, Bürgermeister Oswin Veith und Vereinsvorsitzender Peter B. Braasch bei der offiziellen Gratulation, die mit besonders viel Beifall bedachten Sangesfreunde „Kleebachtal“ Oberkleen mit ihrem Dirigenten Werner Bohm und Peter. B. Braasch, der den gerade von Paul Weißkopf und Brigitte Leiser als Geschenk des Jodel-Doppelquartetts Escher-Wyss erhaltenen Schweizer Käse stolz in die Höhe reckt.
Quelle und Bilder: Butzbacher Zeitung vom 14. Oktober 2002